Grosse Reise
Ende Mai ist die San Martino auf eine Reise nach Hamburg/Harburg zu ihrem Ursprungsort aufgebrochen, dem Platz wo das Schiff vor 108 Jahren gebaut wurde. Nachdem die alte Dame vom Zürichsee per Strassentransport an den Rhein spediert wurde, ging es los, den Rhein zu Tal mit Zwischenhalt in Breisach, Strassburg, Speyer, Worms, Mainz bis nach Bingen. Dort ging es mit erweiterter Crew durch das romantische Gebirge, vorbei an der Loreley und den vielen Burgen und Rebbergen bis nach Lahnstein an die Mündung der Lahn, einem Rheinnebenfluss. Während drei Tagen wurde dieses Flüsschen erkundigt und Koblenz am Zusammenfluss von Mosel und Rhein besichtigt. Weiter ging die Fahrt nach Köln. In Köln musste das Getriebe genauer untersucht werden weil plötzlich abnormale Geräusche auftraten. Ein Getriebeölwechsel erlaubte schliesslich die Weiterfahrt. Über Düsseldorf und Duisburg erreichte das Schiff den Rhein-Herne-Kanal und nach diversen Schleusen die Scheitelhöhe des Dortmund-Ems-Kanals mit dem alten Schiffshebewerk Henrichenburg und seinem Museumshafen. Nach einer rund 400 Kilometer langen, eher unspektakulären Kanalfahrt bei miesem Regenwetter über Dortmund-Ems-, Mittelland- und Elbe-Seitenkanal gelangte die San Martino endlich in die Elbe und nach Lauenburg, Sitz der bekannten Hitzler-Werft welche in vergangenen Zeiten diverse kleine Motorschiffe für die Schweiz abgeliefert hat. Nun ging die Fahrt elbabwärts durch die Schleuse Geesthacht ins Gezeitenrevier und schliesslich nach Hamburg, wo das Schiff nun eine kleinere Pause einlegt.
Unterwegs wurden alte Freundschaften gepflegt und auch die eine oder andere neue Bekanntschaft geschlossen. Die Crew gelangte auch noch nach Flensburg ans bekannte Dampfrundum und mit dem beliebten Museums-Eisbrecher Stettin zurück nach Hamburg. Ich wünsche allen Interessierten viel Vergnügen und eine durchaus angemessene Prise Fernweh für die kommenden Abenteuer.